Roy Andersson und der Insert

Interviewer: Heißt das, dass du deinem eigentlichen Stil in der Inszenierung von A Swedish Love Story nicht gerecht geworden bist? Oder bist du ihm einfach überdrüssig geworden?

Andersson: Für mich ist es absolut unmöglich, einen Film in diesem realistischen europäischen Stil zu drehen, als Liebesgeschichte. Unmöglich.

Interviewer: Wir können also davon ausgehen, dass dein nächster Film [About Endlessness] keine Liebesgeschichte wird.

Andersson: Nein. Und ich frage mich, ob ich die Kamera jemals wieder bewegen kann. Ich würde es ja gerne tun, aber ich habe es schon versucht. Es wird nur noch schlimmer.

Interviewer: Was meinst du, es wird schlimmer?

Andersson: Die Kamera zu bewegen.

Interviewer: Du hast Tests oder Experimente durchgeführt? Ganze Szenen gedreht?

Andersson: Weil die Leute sagen: „Ah, du wiederholst dich ständig, mit deiner feststehenden Kamera.“ Ja, ja, ja, ich werde es versuchen. Und ich habe es versucht. Aber du verlierst etwas, wenn du die Kamera bewegst. Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, was.

Interviewer: Ich denke, es ist einfacher, die Kamera entweder ständig oder gar nicht zu bewegen. Es ist das Dazwischen, das knifflig ist.

Andersson: Nun, Iñárritu – der Regisseur von Birdman – hat seine Kamera die ganze Zeit in Bewegung. Und das ist wirklich hervorragend gemacht. Ich bin mir also nicht sicher, ob ich die unbewegliche Kamera für immer beibehalten werde, ich bin mir nicht sicher. Was ich aber auf keinen Fall tun werde, was ich unter gar keinen Umständen will, ist, in das Gesicht zu schneiden, den sogenannten Insert. Nein, nein, niemals. Das ist unmöglich.

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